Um als Selbständiger in einem Designstudio zu arbeiten muss man beharrlich sein und mit Sorgfalt vorgehen. Nach einiger Zeit kann das Ausführen der ständig gleichen Aufgaben dazu führen, dass einem der Job langweilig erscheint. Allerdings macht es wieder mehr Spass, wenn man Zeit darin investiert, neue Projekte zu planen! Hierbei lernt man neue Methoden oder entdeckt Designs in einem neuen Stil, die man so noch nie gesehen hatte.
Vor kurzem habe ich einen exzellenten Beitrag bei Medium gelesen, in dem es um einen typischen Design-Zeitplan ging. Dieser Beitrag ging davon aus, dass die meisten Designer oft sofort Projekte anfangen, weil sie nie genug Zeit haben. Und ehrlich gesagt, ist es schon so, dass man immer den Kundenspezifischen Zeitplänen entsprechend arbeiten muss. Allerdings sollte dies nicht dazu führen, dass man den kreativen Vorgang völlig auslässt.
Den Ton angeben
Im Anfangsstadium ist es wichtig, für jedes größere Projekt einen wirklich guten Plan zusammenzustellen. Natürlich benötigt man hierfür gewisse Details vom Kunden – aber ein Kunde weiss nicht immer so genau, was er sich überhaupt so vorstellt. Denn es handelt sich hier eben meistens nicht um ausgebildete Designer. Also sind sie vielleicht nicht in der Lage ein neues Logo oder eine Webseite so zu beschreiben, wie man es sich zur Umsetzung erhofft.
Es ist wichtig, sicherzustellen, dass alle Element klar besprochen werden. Auch wenn es dazu zusätzliche Gespräche bedarf. Fasse alle Kundenwünsche und Bedürfnisse in einer Liste zusammen und sichte sie dann selber. Denke darüber nach, wie Du alles umsetzen kannst. Einige Punkte sind vielleicht gar nicht sinnvoll und so kannst Du dem Kunden dann die entsprechenden, besseren Vorschläge Deinerseits zukommmen lassen.
Letztendlich bist Du der/diejenige mit der professionellen Erfahrung im Design. Deine Kunden bezahlen Dich, um von Deinen Kenntnissen zu profitieren, und deshalb musst Du hier vesuchen, den Ton (auf nette Weise) anzugeben. Erwarte nicht, dass jemand anderes hierzu ein Gespräch anregt und schicke bitte nicht einfach spontant Informationen an den Kunden.
Dazu gehört auch das Sichten anderer Webseiten in ähnlichen Bereichen, um zu untersuchen, wie man die Inhalte dort umsetzt. Vielleicht macht es Sinn ein bestimmtes Kontakformular zu nutzen, mit Ajax oder einem CAPTHCA Feld. Schau Dir einfach mal ein paar Webseiten Gallerien an oder suche nach Webseiten von der Konkurrenz Deiner Kunden. Manchmal ist es überraschend, wieviel man durch ein bisschen Googeln herausfinden kann.
Anfängliche Konzepte
Wenn Du erstmal weisst, was Du erstellen musst, dann ist es Zeit damit anzufangen! Dazu kann man bestimmte Mockups nutzen oder Wireframes, Sketche und auch andere typische Designverfahren. Du kennst Deine eigenen kreativen Verfahren am besten, also mach einfach das, was gute Ergebnisse bringt.
Ein Wireframe erstellen ehe man mit den Designvorschlägen arbeitet ist sehr hilfreich, wenn Du noch nicht sicher bist, wie das LAyout aussehen soll. Durch das Wireframe kann man die Hauptmerkmale einer Seite, wie z.B. Navigation, Suche etc zeigen. Es ist aber nicht unbedingt nötig, wenn Du schon in der Lage bist ein vollständiges Mockup Layout zu erstellen und dabei alle verschiedenen Bestandteile der Seite beachten kannst.
Wie schon gesagt, man muss sich bei der Erstellung auf das Ergebnis konzentrieren. Es ist völlig egal, was man in Büchern liest oder auch was ich hier von mir gebe. Es geht darum ergebnisse zu produzieren, die Du Deinen Kunden vorzeigen kannst. Der anfängliche Entwurf muss sicher irgendwann nochmal neu designt werden oder zumindest muss die Nutzeroberfläche angeglichen werden. Kunden sind oft sehr penibel, was ihre Projekte betrifft. Wie Du also mit Re-Design-Wünschen umgehst, liegt ganz bei Dir.
Die Arbeiten abschliessen
Sobald Du Deinen Kunden ein Konzept vorstellen kannst, wirst Du eine wesentlich weitreichendere Perspektive erhalten. Es wird dann auch einfacher, die Informationen der anfänglichen Gespräche einzuordnen. Was aber letztendlich entscheidend ist, ist es eine abschliessende Version des Projektes zu erstellen. Deshalb muss man den zeitplänen entsprechend arbeiten und manchmal auch einfach etwas relative schnell zusammenstellen.
Wie ein abgeschlossenes Projektdesign aussieht kann verschieden sein. Die Mehrzahl der Kunden erwartet eine Kopie der PSD Dateien (bei Photoshop). Wenn sie allerdings für Webseiten programmierung zahlen, dann musst Du Dich auch hiermit befassen. Dann handelt es sich beim Endprodukt um eine fertiggestellte Webseite und den Kunden interessiert wahrscheinlich nur die live Version auf ihrem Server.
Dieser letzte Schritt erscheint vielleicht simpel, aber er ist auch sehr wichtig. Sobald das Endprodukt erstellt ist, ist das Projekt vorbei, Deine Rechnugn wird bezahlt und der Kunde geht seinen Weg. Also, stelle sicher, dass alles übergeben wird und dass der Kunde versteht wie das Design funktioniert. Handelt es sich um ein responsives Layout für kleiner Geräte? Kannst Du diese responsive Version auch in einem Mockup vorzeigen?
Ehrlich gesagt geht es hierbei darum, dem Kunden qualitativ hochwertige Arbeit zu präsentieren. Natürlich weisst Du, dass Du gute Arbeit leistest aber hier ist es wichtig, dass das Endprodukt dem Kunden gefällt.
Ein letzter Gedanke
Auch wenn Projektplanung nicht für jeden Auftrag notwendig ist, so kann es doch dabei behilflich sein, die notwendigen Arbeitsschritte zu formulieren. Kleiner Aufträge, die nur ein paar Tage dauern sollten, können mit ein bisschen Planung noch beschleunigt werden. Natürlich musst Du nicht allem Folge leisten, aber ich hoffe dieser beitrag regt Dich zumindest dazu an, darüber nachzudenken. wie einige Aspekte der Planung, dem Endprodukt zugute kommen können.